Am 28. August 2018 wird der Stadtrat abschließend über den Jahresabschluss der Stadtholding Landau in der Pfalz GmbH beschließen. Bereits vor der Sommerpause hatte der Aufsichtsrat der städtischen Betriebs- und Beteiligungsgesellschaft die Rechnungslegung für das Geschäftsjahr 2017 genehmigt. Unter Verrechnung des Jahresfehlbetrages von 129.685,35 EUR kann die Stadtholding einen Bilanzgewinn von 2.670.129,39 EUR ausweisen.
54 Beschäftigte und 8 Auszubildende sorgten im zurückliegenden Jahr für den Betrieb von Freizeitbad LA OLA, Freibad am Prießnitzweg sowie der Veranstaltungshäuser Jugendstil-Festhalle und Kulturzentrum Altes Kaufhaus. „Ohne diese Einrichtungen wäre das Freizeitangebot und die kulturelle Vielfalt in Landau um ein beachtliches Stück ärmer,“ erklärt Oberbürgermeister Thomas Hirsch, der zugleich Geschäftsführer der Stadtholding ist.
3,4 Mio. EUR setzte die Stadtholding 2017 mit ihren Einrichtungen um. Dem stehen Kosten von fast 6 Mio. EUR, darunter Positionen für Personal, Energie, Steuern und Gebäudeinstandhaltung, gegenüber. Das daraus resultierende Defizit konnte in der Vergangenheit durch die Gewinne der EnergieSüdwest AG, an der die Stadtholding zu 49 % beteiligt ist, ausgeglichen werden. In den letzten Jahren ging durch die notwendige strukturelle Neuausrichtung des Energiesektors der Ertrag aus dieser Beteiligung jedoch zurück. 2017 konnte die EnergieSüdwest AG rund 2,45 Mio. EUR an die Stadtholding ausschütten, so dass letztlich ein Jahres-Minus von rund 130.000 EUR für die Stadtholding verbleibt, welches die ansonsten positive Jahresbilanz leicht trübt.
Im vergangenen Jahr zählte das Freizeitbad LA OLA im Nordosten der Stadt 280.998 Gäste und damit knapp 3.000 Besucher mehr als noch 2016. Im abgelaufenen Geschäftsjahr wurden 1,8 Mio. EUR in der städtischen Wellnessoase umgesetzt. Trotz dieses Umsatzvolumens ist das Freizeitbad LA OLA, wie alle öffentlichen Bäder in Deutschland, nicht kostendeckend. Am Jahresende stand ein Sparten-Defizit von 1,6 Mio. EUR in den Büchern.
2017 wurde die Sanierung der teilweise noch aus den 1970er Jahren stammenden Lüftungsanlage mit der Umsetzung des 2. Bauabschnittes fortgesetzt und hierfür 480.000 EUR aufgewendet. „Die Lüftungsanlage zählt zu den technischen Einrichtungen, ohne die der Badbetrieb nicht möglich wäre. Wir gehen davon aus, dass die Sanierung der Anlage zu Energie- und Kosteneinsparungen in Höhe von mehr als 30 % führen wird“, so der Geschäftsführer.
Im Freibadjahr 2017 suchten 66.369 Besucher eine Abkühlung im kühlen Nass, ein Jahr zuvor konnten 66.131 Badegäste gezählt werden. Das Defizit erhöhte sich im Vergleich zum Vorjahr um 13.000 EUR auf insgesamt 246.000 EUR.
Mit 282 Veranstaltungen in der Jugendstil-Festhalle bzw. 137 Veranstaltungen im Kulturzentrum Altes Kaufhaus waren die Veranstaltungshäuser gut ausgelastet. Das größte Veranstaltungshaus Landaus, die Jugendstil-Festhalle, konnte 2017 ihr Defizit um 127.000 EUR auf 725.000 EUR reduzieren. Das am Marktplatz gelegene Alte Kaufhaus reduzierte seinen Fehlbetrag im Vergleich zum Vorjahr um 31.000 EUR und weist ein Defizit von 120.000 EUR aus. „Wir sind stolz, dass wir trotz des starken Wettbewerbs im regionalen Umfeld viele Kunden neu oder wieder von unserer Kompetenz im Veranstaltungsgeschäft überzeugen konnten“, freut sich Hirsch.
Durch den Betrieb des städtischen Messegeländes erwirtschaftete die Stadtholding einen Gewinn in Höhe von 27.000 EUR.
Ein weiterer positiver Ergebnisbeitrag leistete der Geschäftsbereich „Vermietung und Verpachtung“. Durch die Vermietung des Kita-Gebäudes „Wilde 13“ in der Cornichonstraße konnte das Unternehmen einen Ergebnisbeitrag von rund 39.000 Euro erzielen. Trägerin der „Wilden 13“ sowie der Kindertagesstätten „Villa Mahla“ und der im August 2017 neu eröffneten Kindertagesstätte „Stadtpiraten“ ist die SH-Jugend & Soziales gGmbH, eine hundertprozentige Tochtergesellschaft der Stadtholding. Aufwendungen für den Betrieb der drei Einrichtungen werden von Stadt und Land getragen. Die Stadtholding stellt die Rahmenbedingungen für das Management der gemeinnützigen Gesellschaft, die nicht nur Kindertagesstätten betreibt, sondern auch soziale Dienstleistungen anbietet.
Die ebenfalls zur Stadtholding gehörende SH-Service GmbH, die kommunale Servicedienste anbietet, beendete das Geschäftsjahr mit einem Gewinn von knapp 10.000 EUR.
„Die Eigenkapitalquote des Unternehmens beträgt 83 % und seit dem Jahr 2016 ist das Unternehmen trotz der in der Vergangenheit getätigten Investitionen im Bereich der kommunalen Kindertagesstätten, der Bäder und der Veranstaltungsstätten, schuldenfrei und hat Gewinnvorträge aufgebaut. Dennoch ist es notwendig, eine strenge Kostenpolitik einzuhalten, um die Zukunft des Unternehmens nachhaltig zu sichern“, erläutert Hirsch.
Der Dank von Geschäftsführung und Aufsichtsrat gilt den Beschäftigten der Stadtholding-Gruppe, die mit ihrem Einsatz tagtäglich für den Erfolg der Frequenzbringer der Stadt sorgen.